Hannover Sehenswürdigkeiten: Lieblingsorte & Local Geheimtipps

TUI Bloggerin Berit wohnt seit über 20 Jahren in Hannover und liebt u0022ihreu0022 Stadt. Welche Hannover Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps du nicht verpassen darfst, verrät sie dir in diesem Beitrag.

Ich habe Besuch – meine Freundin aus Süddeutschland ist hier. Sie war bisher nur einmal beruflich in Hannover, und alles was sie damals gesehen hat war: Den Hauptbahnhof von vorne und hinten. „Grau, trist, langweilig und ein Betonklotz neben dem anderen“ – das ist ihr Eindruck von unserer niedersächsischen Landeshauptstadt.

Wenn ich das höre, blutet mein hannoversches Herz und sicher auch das der restlichen circa 532.000 Einwohner. Denn unsere City ist das komplette Gegenteil: grün mit bunten Farbtupfern, spannend, weltoffen und einfach total liebenswert!

Seit 1999 lebe ich in dieser wunderbaren Stadt, die immer noch oft unterschätzt wird. Was ich hier wirklich am meisten mag sind die kurzen Wege. Egal ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln – du kommst ruck zuck von A nach B. Sogar mit dem Kanu oder per Stand-Up-Paddling kannst du auf Erkundungstour gehen!

Die meisten Menschen kennen unsere schöne Stadt in Niedersachsen als Messe-Stadt, oder weil hier jedes Jahr das größte Schützenfest der Welt gefeiert wird. Dabei haben wir noch ganz andere Highlights zu bieten. So viele, dass ich hier gar nicht alle aufzählen kann. Daher nehme ich dich (und meinen Besuch ) mit zu meinen persönlichen Lieblingsorten, zeige dir die wichtigsten Hannover Sehenswürdigkeiten und gebe dir ein paar Local Geheimtipps.

Hannover-Liebe: Meine TOP 6 Hannover Sehenswürdigkeiten für deinen Städtetrip

TOP 1: Ernst-August Denkmal

„Wo bitte treffen wir uns? Unterm Schwanz?“

Meine Freundin ist irritiert. Diese Redewendung gibt es auch nur in Hannover . Gemeint ist das Ernst-August-Reiterdenkmal von 1861 vor unserem Hauptbahnhof, einem der wichtigsten Treffpunkte überhaupt. Mein Besuch und ich machen uns auf den Weg, vorbei an der historischen Kröpcke Uhr – einem weiteren beliebten Treffpunkt der Hannoveraner – durch die Fußgängerzone Richtung Altstadt. 

Mein Tipp: Direkt am Ernst-August-Platz liegt die „Tourist Information“. Hier startet der sogenannte „Rote Faden“. Wenn du Hannover-Newbie bist und die Stadt auf eigene Faust erkunden möchtest, ist dieser Wegweiser eine super Möglichkeit. Der auf das Straßenpflaster gemalte rote Strich führt dich auf circa 4,2 Kilometern durch die Innenstadt an den 36 wichtigsten Sightseeing-Punkten und Hannovers Sehenswürdigkeiten entlang. Das passende Begleitheft mit Erklärungen bekommst du in der „Tourist Information“.

Wenn du nicht so gut zu Fuß bist, nimmst du den roten Doppeldeckerbus ►Jetzt 24-Stunden-Hop-on-Hop-off-Bustour buchen.

Hoteltipp: Das moderne NH Hannover**** liegt zentral in der Innenstadt am Klagesmarkt und ist ein guter Ausgangspunkt für Sightseeing- und Shoppingtouren.


TOP 2: Altstadt

Am Rande der Altstadt angekommen, stehen wir auch schon vor dem Wahrzeichen Hannovers: Die Marktkirche aus dem 14. Jahrhundert mit ihrem 97 Meter hohen Turm, der in den blauen Himmel ragt. Immer wieder ein tolles Fotomotiv! Die norddeutsche Backsteingotik ist hier am Marktplatz weit verbreitet, du findest sie zum Beispiel auch beim Alten Rathaus wieder – dem ersten Rathaus der Stadt.

Mein Tipp: Auf dem Hanns-Lilje-Platz vor dem Eingang der Marktkirche findest du ein großes schwarzes Kreuz auf dem Pflastersteinboden. Was selbst viele Hannoveraner nicht wissen: Wenn du dich genau auf das Kreuz stellst, hast du von hier aus den sogenannten „Vierkirchenblick“. Nur von diesem Standort aus kannst du gleichzeitig alle vier Kirchtürme der evangelisch-lutherischen Hauptkirchen Hannovers sehen: Die Marktkirche, die Kreuzkirche, die Aegidienkirche und die Neustädter Kirche.

Im Zweiten Weltkrieg wurden viele der aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammenden Fachwerkhäuser zerstört, aber Ende der fünfziger Jahre abgetragen und rund um die Marktkirche versetzt wieder aufgebaut.

Das älteste Fachwerkhaus findest du in der Burgstrasse 12. Ich stehe jedes Mal wieder fasziniert davor. Es wurde 1566 erbaut und hat eine mit Ornamenten verzierte Fassade, alte Holzfenster und ein sehr liebenswertes uriges Dach. Tatsächlich gibt es aber ein noch älteres und sehr schönes Hinterhaus aus dem Jahr 1564.

Heute scheint die Nachmittagssonne durch die Gassen der Altstadt und die Fenster der alten Fachwerkhäuschen sind weit geöffnet. Darunter bummeln die Menschen an den hübschen Lädchen, Cafés und Kneipen der Kramerstrasse vorbei – ich liebe diese Atmosphäre! Meine Freundin wohl auch, denn ihre Handykamera klickt wie auf einer Fashion Show und sie meint:

„Das ist ja total schön hier, ich habe mir Hannover ganz anders vorgestellt!“

Der urige Ballhof

Wir machen einen Schwenk zum Ballhofplatz, vorbei an grün berankten Häuserfassaden. Die vorhin schon erwähnte Kreuzkirche steht hier direkt nebenan im Kreuzkirchenviertel. Der lauschige Ballhof mit seinem Brunnen ist einer meiner absoluten Lieblingsorte in der Stadt. Errichtet zwischen 1649-1664 war der Hof damals eine Veranstaltungs- und Spielstätte und das ist er auch heute noch.

Im Sommer finden hier regelmäßig Jazz- und Tangonächte unter freiem Himmel statt.

Hier ist auch mein Lieblings-Café angesiedelt: Das traditionsreiche „Teestübchen“, welches sich seit 1970 im Besitz der Familie Bohnecke befindet. Das antike Interieur, alte Familienrezepte (die wirklich NIEMAND rausrückt, ich habe es versucht ) und eine Riesenauswahl an verschiedenen Teesorten machen das „Teestübchen“ zu etwas ganz Besonderem!

Mein Genusstipp: Hier gibt es den besten Apfelkuchen der Stadt. Und dazu musst du unbedingt meinen absoluten Favoriten probieren: den „London Fog Tea“, ein Earl Grey Latte mit Vanille – köstlich!

Nach der leckeren Verschnaufpause gehen wir über den Holzmarkt vorbei am Wunschbrunnen, dem berühmten Leibnizhaus und dem Historischen Museum zum Leineufer.

Zwischen der Altstadt und dem Stadtteil Calenberger Neustadt fließt die Leine. Hier am Leineufer findest du noch einige gut erhaltene historische Bauten wie zum Beispiel den Beginenturm, der damals der größte Wehrturm der Stadtbefestigung war. Auch das barocke Leineschloss (heute der Sitz des niedersächsischen Landtages) und das Marstalltor gehören zu den wichtigsten Hannover Sehenswürdigkeiten.

Schaurig: Wenn du dich auch für die mysteriöse Seite von Hannovers Geschichte interessierst, dann halte unten am Leineufer Ausschau nach einer Metallpforte. Dahinter liegt der sogenannte „Hanebuthgang“, ein schauriger Tunnel, der unter der Stadtmauer hindurch in die Altstadt führt. Hier soll der Raubmörder Jasper Hanebuth im 17. Jahrhundert angeblich seine Beute versteckt haben.

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Restaurant zum Verweilen am Leineufer

Nach so viel spannender Stadtgeschichte gibt es jetzt modernes Kontrastprogram. Das „6 Sinne Riverside“ liegt direkt am Hohen Ufer, hier kannst du nach deinem Altstadt-Rundgang wunderbar entspannen. Auf der glitzernden Leine ziehen Kanufahrer und Stand-Up Paddler in meditativer Ruhe an uns vorbei, während wir einen Cocktail schlürfen. Und spätestens jetzt hat sie meine Freundin auch gepackt: Die Hannover-Liebe! 🙂 Übrigens wird hier aktuell an dem Projekt „Leinewelle“ gebaut – einem Surf-Spot mitten in der City.

TOP 3: Neues Rathaus

Das Neue Rathaus ist für mich eines der schönsten Gebäude der Stadt und gehört zweifelsfrei zu den beliebtesten Hannover Sehenswürdigkeiten. Daher sollte es bei deinem Hannover-Besuch unbedingt auf deiner Liste stehen. Aktuell werden Teile der Fassade saniert. Hinter dem Rathaus liegt der Maschpark mit Maschteich. Ein toller Foto-Spot, denn von dort aus hast du einen besonders idyllischen Blick auf das Gebäude.

Highlight: Ein Bogenaufzug, der in Europa einmalig ist, bringt dich in einem 17-Grad-Winkel hoch auf die Rathauskuppel. Während der Fahrt kannst du durch Glas sowohl nach oben als auch nach unten schauen. Im wahrsten Sinne des Wortes ein ganz schön schräges Gefühl. Von der Kuppel aus hast du einen grandiosen 360-Grad-Blick auf die Leine-Metropole.

Wusstest du, dass Hannover zu den grünsten Städten in Deutschland zählt? Funfact: Unser Stadtwald Eilenriede ist fast doppelt so groß wie der Central Park in New York.

TOP 4: Maschsee

Maschsee Ahoi! Ja, wir in Hannover haben tatsächlich einen Binnensee, und das sogar mitten in der Stadt. Zwischen 1934-1936 wurde der See künstlich angelegt und zählt seitdem zu den beliebtesten Ausflugszielen. Auch einer meiner Lieblingsorte, da ich mich hier jedes Mal wie im Kurzurlaub fühle. Du kannst am und auf dem Wasser aktiv sein, oder dich einfach in eines der schönen Lokale oder einen der Biergärten rund um den See setzen. Besonders schön ist der Sonnenuntergang über dem Maschsee und unserem Fußballstadion. Für Familien ist eine Rundfahrt mit dem Maschseeboot ein toller Spaß.  

Mein Tipp im Sommer: Jedes Jahr im Juli/August findet an der Uferpromenade das berühmte Maschseefest statt, das zu den besten Food Festivals in Europa zählt.

TOP 5: Szene-Stadtteil Linden

Mein Besuch und ich machen uns auf nach Hannover Linden – dem wohl buntesten und hippsten Stadtteil von Hannover. Über allem thront das Heizkraftwerk, auch liebevoll „Die drei warmen Brüder“ genannt. Außerdem ist Linden ein Paradies für Street Art-Fans, denn du kannst hier unzählige kunstvoll besprühte Hausfassaden entdecken.

Rund um die Limmerstrasse und den Lindener Marktplatz findest du eine Vielzahl an tollen Cafés, coolen Boutiquen und vor allem Kioske. Funfact: Wusstest du, dass Hannover die Stadt mit der höchsten Kioskdichte in ganz Deutschland ist?

Mein Tipp: Das “Kawa the Hut” in der Stärkestrasse 26 war ehemals ein Kiosk mit Bierstube. Dann kam der freischaffende Künstler und Modedesigner Nikolas Zagalak und hat das Ganze mit viel Herzblut in eine angesagte Coffee, Street Food & Art Gallery umgebaut.

Im „Kawa“ gibt es eine Riesenauswahl an Kaffeespezialitäten – übrigens meiner Meinung nach der beste Kaffee der Stadt! Ich hatte einen perfekten „Flat White“. Sehr cool sind auch die sogenannten „Kitchen-Take-Over“ – im „Kawa“ stehen dann abwechselnd innovative Street Food Chef-Köche am Herd.

TOP 6: Herrenhäuser Gärten

Wir sind mit dem Rad unterwegs nach Herrenhausen im Norden Hannovers. Vorbei am Wilhelm Busch Museum geht es durch die wunderschöne von Linden gesäumte circa zwei Kilometer lange Allee, welche die Innenstadt mit den berühmten Herrenhäuser Gärten verbindet.

Die Gärten sind für Fans der Gartenkunst ein absolutes Highlight, denn sie zählen zu den wichtigsten Barockgärten Europas. Besonders beeindruckend ist die circa 70 Meter hohe Fontäne im Großen Garten, sowie die Grotte aus dem 15. Jahrhundert, die von der Künstlerin Niki de Saint Phalle umgestaltet wurde. Aber auch der Georgengarten, der Berggarten mit seinen Schauhäusern und rund 12.000 Pflanzenarten sowie das Schloss Herrenhausen sind absolut sehenswert.

Mein Tipp: In den Herrenhäuser Gärten kannst du das ganze Jahr über verschiedene Groß- und Kleinveranstaltungen besuchen. Besonders schön ist das „Kleine Fest im Großen Garten“ – ein Kleinkunstfestival, das hier seit 1986 immer im Juli stattfindet. Pack dir einen Picknickkorb, mach es dir auf dem Rasen gemütlich und lass dich von Magie, Artistik, Comedy, Musik und Straßentheater verzaubern.  

#Hannoverliebt

Meine Freundin ist wieder zu Hause in Süddeutschland angekommen und hatte ein paar ihrer Hannover Fotos auf Instagram geteilt. Der Post wurde von jemandem kommentiert mit: „Das sieht fast aus wie Hannover, aber so schön ist es da nicht“. Dazu kann ich nur sagen: Doch – so schön ist es hier!

Falls du jetzt auch #hannoverliebt bist und einen Besuch in unserer Stadt planst, verbinde ihn doch gleich mit einem mehrtägigen Aufenthalt in einem unserer Hotels.

Und wenn du die TOP Hannover Sehenswürdigkeiten und Hauptattraktionen lieber mit einem privaten Reiseführer entdecken möchtest, dann sichere dir hier schnell dein Ticket.

Ob individuell oder geführt – ich wünsche dir ganz viel Spaß in unserer schönen Stadt! ♡

 

2 Kommentare
  1. Wendt Brigitte

    Sehr guter Artikel
    Gut recherchiert, mit viel Herzblut verfasst, hier spürt man die Liebe zu Hannover
    Weiter so
    Liebe Grüße

    27.10.2022, 17:10
    • TUI Bloggerin Julia

      Hallo Brigitte,
      vielen Dank für dein herzliches Feedback. Meine Kollegin Berit war auf Erkundungstour und freut sich sehr, dass dir ihr Erfahrungsbericht gefallen hat.
      Ganz liebe Grüße
      Julia

      28.10.2022, 14:10
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